
Achskörper-Bauteil
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Schweißen stellt eine wesentliche Fügetechnologie in verschiedenen Industriebranchen dar. Für die Untersuchung verschiedener physikalischer
Prozesse beim Schweißen sowie für die Ermittlung der Eigenschaften geschweißter Bauteile vor ihrer Fertigung hat sich die numerische Schweißsimulation
als eine mathematisch-naturwissenschaftliche Methode entwickelt, die in den letzten Jahren ein bedeutendes Wachstum erfahren hat. Bedingt durch fundierte
Modellbildung und ständig wachsende Möglichkeiten der Rechentechnik ist die numerische Schweißsimulation zu einer begleitenden Unterstützung der Produktion
geworden. Aufgrund der Komplexität des Schweißprozesses an sich, sowie der vielfältigen Modellierungsansätze in der Simulation, ist es für Nicht-Experten
jedoch schwierig, die passende Vorgehensweise auszuwählen und auch korrekt anzuwenden. Ein entsprechend praxisorientiertes Regelwerk für die Anwendung der
Schweißsimulation in einem industriellen Umfeld wird daher dringend benötigt, um das vorhandene Potential auszuschöpfen, vor allem für Neueinsteiger in der
Schweißsimulation. Darüber hinaus wird so auch die Basis für eine effektive Vergleichbarkeit verschiedener Simulationsprojekte geschaffen, was die Anwendung
und die Kommunikation sowohl für Auftraggeber als auch Auftragnehmer wie beispielsweise Ingenieur-Dienstleister erheblich erleichtert. Das wesentliche Ziel
und das Ergebnis der Anwendung einer standardisierten Vorgehensweise bei der Schweißsimulation besteht für beide Seiten in der Sicherstellung der
Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Simulationen und in der Übertragbarkeit der Simulationen auf weitere Untersuchungsobjekte.
Aufgrund der Komplexität des Themas und des vorhandenen Bedarfes auf Seiten der industriellen Anwender wurde im Frühjahr 2006 die Arbeitsgruppe, die
auch gleichzeitig Fachausschuss ist, gemeinsam mit der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. FOSTA mit dem Ziel gegründet, sich der Simulation
von Verzug und Eigenspannung zu widmen. Neben der Diskussion und Bewertung von Forschungsanträgen in der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)
stehen Fragen zur Normarbeit und die Erstellung von Richtlinien und Merkblättern im Mittelpunkt, aber auch Aspekte zur Ausbildung.